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PCI-RecorderAudio-Schnittstellenkarte für den PCI-Bus, Teil 1This is not an original Elrad page, but a conversion from the article in ELRAD 5/97Martin Kirst, Uwe Kirst |
Nach soviel Theorie zum PCI-Recorder sollen die mehr an der Praxis orientierten Leser nicht zu kurz kommen. Hier also in Kurzform alles, was man wissen muß, um die fertige Karte in Betrieb zu nehmen.
Probleme gibtes nur mit älteren, nicht-Plug&Play-fähigen Mainboards. Hier muß der Karte schon im BIOS manuell ein IRQ zugeordnet werden. Unter Windows 95 ist diese Einstellung dan zu kontrollieren, gegebenenfalls auch anzubassen. Für alle anderen gilt: Karte einbauen, einschalten, Treiber installieren - läuft. Da Windows NT keine automatsche Hardwareerkennung besitzt, muß man die Karte zwar manuell anmelden, dank Plug & Play sind Speicherbereich und IRQ jedoch schon definiert.
Die Umschaltung der drei Eingängen erfolgt über Gerätemanager/Eigenschaften/Settings. Wichtig: Wie bei jeder Digital-In/Out-Karte kann eine Aufnahme nur beigültigem Eingangssignal erfolgen. Dazu muß nicht nur der richtige (derzeit belegte) Eingang aktiv sein, sondern auch in der aufnehmenden Software die gleiche Samplefrequenz eigestellt sein, wie sie am derzeit aktiven Eingang anliegt. Beim gleichzeitigen Betrieb mit einer analogen Soundkarte läßt sich über Systeemsteuerung/Multimedia/Audio einstellen, welches Gerät beforzugt wird. Reicht dies nicht, kann man über Erweitert/Audiogeräte/Eigenschaften den Einsatzbereich der Karte noch deutlicherdefinieren.
Der PCI-Recorder besitzt eine automatische Sync-Schaltung, welche die interne Clock auf die PLL der Eingangsschaltung umschaltet, sobalt dort ein Signal mit der aktuellen Samplefrequenz anliegt. Dieser Mechanismus hat zwei vorteile: Der Start einer Aufnahme kann sofort (und dank Full Duplex auch jederzeit wähnrend einer Wiedergabe) erfolgen, ohne daß sich diese Karte erst auf das Eingangssignal synchronisieren muß. Und beim Einsatz mehrerer Karten lassen sich diese einfach durch ein an alle Eingänge verteiltes Eingangssignal synchronisieren.
Mit dieser Methode ist jedoch kein 'Local Loopback'-Betrieb möglich. Ein Beispiel: man spiele eine Wavedatei ab, legte das Signal durch ein digitales Effectgerät und danach geleich wieder zurück in den Rechner. Das macht Sinn, den eine Zwischenspeicherung von 24 Bit d*uuml;fte nur den wenigsten zur Verfügung stehen, und schließlich beherrscht der PCI-Recorder ja 'Record while Play'. Functioniert aber nicht, denn in diesem Schleifenbetrieb synchronisiert sich sowohl die Karte als auch das externe Gerät auf den eigenen Eingang. damit fehlt ein Master oder Taktreferenz. Abhilfe schafft entweder das zusätzliche Einschleifen eines digitalen Mischpultes oder der Einsatz von zwei Karten, von denen die ausgebende ohne Eingangssignal zu betreiben ist.
Unsist im professionellen Markt derzeits nur eine 24-Bit-(ISA-Bus-)Digitalkarte bekannt, und die arbeit mit veraltetem DMA-Transfer. Kein Wunder, daß man ihr sowohl Performance- als auch Functionsprobleme nachsagt. Der PCI-Recorder dagegen kann die theoretischen Vorteile des PCI-Bus und des Speichertransfers auch in die Praxis umsetzen. Vergleichsmessungen mit einer üblichen Soundkarte zeigten, daß nur halb so viele und große Buffer für einen störungsfreien Betrieb nötig sind. damit vollzieht der PCI-Recorder einen Schritt in Richtung Echtzeitanwendungen, in denen sich große Buffer auch immer als deutiche Verzögerung in der Wiedergabe zeigen. Zusätzlich wird eine Rückmeldung der aktuellen Abspielposition unterstützt. Wertet die verwendete Software diese korrect aus, verhalten sich Cursor und Austeurungsanzeigen auch bei größeren Buffern synchron zum zu hörenden Material.
Es gibt also genug Gründe für einen Einsatz des PCI-Recorders, auch wenn man mit 24 Bit Auflösung gar nichts anfangen kann. tatsächlich ist entsprechende Peripherie noch selten (und teuer). Zudem sind uns derzeit nur zwei programme bekannt, die überhaupt 24bittige Datenstro¨me akzeptieren, und die wie auch mit dem PCI-Recorder ervolgreich getestet haben. WaveLab von Steinberg ist ein professioneller Waveeditor, der einige Bearbeitungsfunktionen wie Compressor und Equalizer in Form von echtheitsfähigen Plug-ins enthält. Samplitude Master von SEKD ist als echtes Masteringsystem mehrspurig und enthätl ebenfalls Bearbeutungsfunktionen wie Compressor oder Denoiser. Beide Programme arbeiten bei der Ein- und Ausgabe mit dem PCI-Recorder in 24 Bit. Mit WaveLab erstellte Wavedateien lassen sich überigens in voller Auflösung sogar über den Medienplayer abspielen, sind also nach der Aufnahme nicht mehr an das Programm gebunden. Samplitude Master dagegen benutzt ein spezielles virtuelles Format, welches über die 24 bit hinaus noch einen unglaublichen Dynamikbereich zur Verfügung stellt. Die hierbei entsthenden Dateien sind daher nur von Samplitude nutzbar.
Den größten Nutzen aus der vollen Auflösung des PCI-Recorders dürften derzeits die Meßtechniker ziehen. Hier ergeben sich ungeahnte Mölichkeiten, die vor kurzem allein an Hardware über 20 Kilo-DM beansprucht hätten. Ein Beispiel eines Softwaregenerators und der dazugehörigen Analyse stellt ELRAD in Heft 6/97 vor. roe
24 Bit
machen's möglich: Verzerrungs- und Rauschprodukte mehr als 150 dB
unter dem Nutzsignal